Erstmals werden Birmas Reform-Ankündigungen konkret: Tausende Häftlinge sollen frei kommen. Das Land strebt offenbar die Annäherung an den Westen an.
Zwölf Mannschaften, 15 Nationen, vier Kontinente: Beim jährlichen Elefantenpoloturnier in Hua Hin treffen verrückte europäische Expats aus Nepal und Hongkong auf thailändische Pferdepolo-Nationalspieler und neuseeländische Rugdby-Stars. Die Damen-Teams machen nicht nur Bella Figura und der deutsche Adel exotische Erfahrungen.
Ist die erste Ministerpräsidentin von Thailand nur eine Marionette? Und wenn ja, kann sie trotzdem ein Rolemodel für Frauen sein?
Das machen die Kambodschaner doch extra! Schon bei der Einreise wird jeder Thai- und sonstige Ausländer mit dem Preah-Vihear-Tempel konfrontiert: Er prangt auf der Arrival-Card. Prangt da und sendet: „Ich bin Weltkulturerbe! Und ich gehöre zu Kambodscha! Und das ist international so festgelegt!“
Kambodscha befindet sich mitten in der Aufarbeitung seiner düstersten Epoche, der Terror-Herrschaft der Roten Khmer. Das Volk will nach vorne sehen können und aus Phnom Penh wieder die „Perle Südostasiens“ machen.
Eine kaum entdeckte Perle im Norden von Thailand
Noi setzt auf dem schmalen Bergpfad langsam und behutsam einen Fuß vor den anderen. Es ist steil und der Boden rutschig vom Regen. Dicker Nebel hängt noch in den dicht bewaldeten Berggipfeln hinter Chiang Dao, und die tropisch-üppige Vegetation, durch die sich der Weg schlängelt, glänzt nassgrün. Noi passt gut auf, denn der Elefantenbulle trägt außer seinen eigenen rund fünf Tonnen Körpergewicht noch drei Menschen.
Geziert trippeln sie mit pink lackierten Krallen über die Straße. Sie tragen Spangen und Schleifen im Fell, Designer-Jäckchen beziehungsweise in dieser Jahreszeit selbstverständlich einen trendigen Regenmantel, und gerne auch Schühchen – man könnte sich ja die zarten Pfoten schmutzig machen! Diese Tiere haben mit Hunden in etwa so viel gemein wie Lady-Boys mit Männern. Das heißt, rein zoologisch handelt es sich schon um Hunde. Soziologisch hingegen um Ladys.
Stell dir vor, du stehst über den Dingen. Du schaust herab auf alles Üble: laute, stinkende Autos, streunende Hunde, Nudelsuppenverkäufer. Unter dir das Fußgängerärgernis schlechthin, glücklicherweise nun ein Schrecken der Vergangenheit: der berüchtigte Bangkoker Slalomparcours, euphemistisch auch als Gehweg bezeichnet. Wahrscheinlich schaust du noch nicht einmal herab. Du schaust nach vorne, denn du bist oben, und du kommst voran.
Ernst, mit senkrechten Falten zwischen den Augenbrauen, treten Paul Kagame und Nicolas Sarkozy in Kigali vor die Presse. Es ist ein delikater Termin, belastet mit historischer Bürde und hohen Erwartungen. Doch dann haben die beiden Staatschefs nur Gutes zu verkünden. „Ruanda und Frankreich hatten eine schwierige Vergangenheit, aber wir sind heute hier, um eine neue Partnerschaft zu begründen“, sagt Kagame. In Ruanda habe die Versöhnung bereits stattgefunden, ergänzt Sarkozy mit Blick auf den Völkermord von 1994, bei dem rund eine Million Menschen ums Leben kamen. Nun werde sie auch zwischen Frankreich und Ruanda vollzogen.
Dirk Niebel betritt Neuland. Schon wieder. Zum Entwicklungsminister wurde er überraschend – seitdem arbeitet er sich ein. Und nun Afrika, die erste Begegnung hautnah, mit der Realität deutscher Entwicklungszusammenarbeit vor Ort. Am Freitagmorgen landete der ehemalige FDP-Generalsekretär in Ruandas Hauptstadt Kigali. Einen Schock kann der erste Eindruck dieses Afrikas kaum auslösen: das Wetter wie an einem warmen deutschen Frühlingstag, die Straßen sauber, der Verkehr gesittet.
Ruanda gilt heute als ein vorzeigbares Land. Der Kongo wird dagegen von immer noch Gewalt beherrscht. Beide Länder besucht Dirk Niebel bei seiner ersten Auslandsreise.
Claudia Fenz im STANDARD-Interview: Streit um die Prozessordnung hält das Tribunal gegen die Roten Khmer auf